Krebsvorsorge

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Warum ist Krebsvorsorge so wichtig?

Ich persönlich halte den Begriff „Krebsvorsorge“ für etwas unglücklich und würde ihn gerne durch die Bezeichnung „Krebsfrüherkennung“ ersetzen. Sie !! betreiben tagtäglich „Krebsvorsorge“, indem Sie sich vernünftig und sinnvoll ernähren, ausreichend schlafen, viel bewegen, nicht rauchen etc.

Meine Aufgabe besteht darin, durch verschiedene „Krebsfrüherkennungs-Maßnahmen“ ein hohes Maß an Sicherheit herzustellen. Die Krebsvorsorge dient der Früherkennung einer Krebserkrankung in einem heilbaren Stadium.

Eine bösartige Neubildung im Körper des Menschen wird im Allgemeinen als Krebs oder Tumor bezeichnet.

Die Bezeichnung "Krebs" steht für eine Gruppe ganz unterschiedlicher bösartiger Erkrankungen, die eines gemeinsam haben: die unkontrollierte Teilung von Zellen eines Organs oder Gewebes.  Was daraus entsteht, ist ein Tumor, auch Geschwulst genannt. 

Das Wort "Tumor" bedeutet eigentlich nur "Schwellung" und ist keineswegs gleichbedeutend mit Bösartigkeit. Es gibt also auch gutartige Tumoren. Der häufigste gutartige Tumor in der Brust einer Frau ist z.B. das Fibroadenom.

Bösartige Tumoren zeichnen sich dadurch aus, dass sie der normalen Wachstumskontrolle des Organismus entzogen sind. Die "entarteten" Zellen vermehren sich ungebremst. Sie wachsen in umliegendes Gewebe ein und zerstören es, können in Blutbahnen und Lymphgefäße eindringen und mit dem Blut- und Lymphstrom in andere Körperregionen verschleppt werden. Dort können sie sich ansiedeln und sich weiter vermehren - es entstehen Tochtergeschwülste, sog. Metastasen.

Die Ursache für die Entstehung von Krebs liegt in einer Veränderung im Erbmaterial von Körperzellen, die zur Fehlsteuerung des Wachstums führt. In der Regel müssen viele Faktoren, äußere und innere, zusammenwirken, um aus einer gesunden Zelle eine Krebszelle werden zu lassen.

Äußere Einflüsse, die zur Auslösung einer Krebserkrankung beitragen können, sind Tabakrauch, die ultravioletten Strahlen der Sonne, radioaktive Strahlung, bestimmte Schimmelpilze auf Lebensmitteln, Fehlernährung, einige Virusinfektionen oder manche Chemikalien etc.

In Deutschland starben 2010 insgesamt 218 889 Menschen an einer Krebserkrankung, davon 118 202 Männer und 100 686 Frauen.
Das teilte das Statistische Bundesamt zum Weltkrebstag am 4. 2.2013 mit.

Krebs verursacht damit ein Viertel aller Todesfälle in Deutschland. Wie schon in den Vorjahren waren Lungen-und Bronchialkrebs die am häufigsten festgestellten Krebsarten mit Todesfolge, gefolgt von Brustkrebs.

An dritter und vierter Stelle standen Krebserkrankungen des Dickdarms und der Bauchspeicheldrüse.

Etwa ein Viertel aller an Krebs Gestorbenen war jünger als 65 Jahre.
In der Altersgruppe der 45-bis 65-jährigen gingen 41,6 % der Todesfälle auf eine Krebserkrankung zurück.

Bei den 1- bis unter 15-jährigen war Krebs die häufigste natürliche Todesursache. 192 Kinder erlagen einem Krebsleiden, das waren 16,5 % aller Gestorbenen dieser Altersgruppe.

2010 wurden rund 1,5 Millionen an Krebs erkrankte Patienten stationär im Krankenhaus aufgenommen. Die häufigste Diagnose bei Frauen war Brustkrebs, bei Männern Lungen-und Bronchialkrebs.

Dank des ständigen medizinischen Fortschrittes sind heute viele Krebserkrankungen bei frühzeitiger Entdeckung und Behandlung heilbar. Etwa die Hälfte kann durch verbesserte Vorbeuge-Maßnahmen (gesunde Ernährung, Sport, wenig Alkohol, nicht rauche ....) und durch eine gezielte Früherkennung vermieden bzw. erfolgreich und dauerhaft behandelt werden. Dazu gehören auch die meisten gynäkologischen Krebserkrankungen.

Leider !! nehmen nur 50 % aller Frauen und nur 20 % aller Männer in Deutschland an Untersuchungen zur Krebsfrüherkennung teil.

Einige Krebsarten entstehen über Vorstufen. Im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen können diese entdeckt und direkt beseitigt werden (z.B. Darmspiegelung), bevor überhaupt eine Krebserkrankung entstehen kann. Früherkennungsuntersuchungen sollten regelmäßig durchgeführt werden, auch wenn keine akuten Beschwerden bestehen. In den meisten Fällen sind die Heilungschancen deutlich besser, wenn die Krebserkrankung in einem frühen Stadium entdeckt wird.

Also:  Früherkennungsmaßnahmen machen wirklich Sinn.

Gesetzliche Vorgaben der Krebsvorsorge

Als „Krebsvorsorge“ -Untersuchung wird diejenige gynäkologische Untersuchung bezeichnet, die jede Frau alle 6 Monate bei ihrem Frauenarzt durchführen lassen sollte. Die gesetzlichen Krankenkassen zahlen jedoch meist nur eine Untersuchung jährlich, statt der empfohlenen zwei.
Die Krebsvorsorge dient der Früherkennung einer Krebserkrankung in einem heilbaren Stadium.
Hier gibt es die typischen Vorsorgeuntersuchungen, wie sie von den gesetzlichen Krankenkassen auch honoriert werden, bis hin zu den Selbstzahler-Leistungen, die deutlich mehr  Informationen und damit mehr Sicherheit bringen.

Zu Ihrer Information deshalb noch einmal kurz systematisch aufgelistet die gesetzlichen Vorgaben der „Krebsvorsorge„:

Ab dem 20. Lebensjahr

  • Spiegeleinstellung des Muttermundes
  • Abstrich vom Muttermund ( „Krebs-Abstrich“ )
  • Gynäkologische Tastuntersuchung
  • Blutdruckmessung

Ab dem 30. Lebensjahr

  • Abtasten der Brustdrüsen und der dazugehörigen Lymphknoten

Ab dem 50. Lebensjahr

  • Rektale Darmabtastung
  • Einfacher immunologischer Test auf Blut im Stuhl (iFOBT) - bis zum 55. Jahr jährlich, danach nur alle 2 Jahre
  • alle 2 Jahre Mammographie (Röntgen der Brust im Rahmen des „Mammographie-Screening“) bis 69 Jahre 

Ab dem 55. Lebensjahr 

  • Darmspiegelung alle 10 Jahre bis 75 Jahre 
    (Alternativ alle 2 Jahre i-FOBT bis 70 Jahre)

Die Krebsvorsorge-Richtlinien zum runterladen:

https://www.g-ba.de/downloads/62-492-1292/KFE-RL_2016-04-21_iK-2017-01-01_AT-08-07-2016-B2.pdf

Mehr Sicherheit ist möglich !

Die gesetzliche Krankenversicherung gewährt Ihnen zwar einen Versicherungsschutz, dieser entspricht aber zunehmend nicht immer dem aktuellen Stand der modernen Medizin, d.h. viele sinnvolle und wichtige Krebsvorsorgemaßnahmen werden von der Krankenkasse nicht bezahlt. Die Krankenkasse übernimmt keinerlei Leistungen, die über das unbedingt Notwendige hinausgehen und eine erweiterte moderne Versorgung sichern.

Sie können deutlich mehr für Ihre Gesundheit tun, als die Krankenkasse Ihnen zahlt. Sie erhöhen Ihre Vorsorgesicherheit durch die Wahl sinnvoller Zusatzuntersuchungen, die den Stand der modernen Medizin widerspiegeln.

 

Nutzen Sie also das erweiterte Spektrum der Gesundheitsvorsorge und bestimmen Sie selber, was Ihnen Ihre Gesundheit wert ist!

Ausführliche Information dazu unter

Mehr Sicherheit, aber wie?„

Früherkennung kann Leben retten und Lebensqualität erhalten, sodass das Leben weiterhin Freude bereitet.

Mehr Sicherheit, aber wie?

Zwischen den Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen und den ärztlichen Empfehlungen hinsichtlich sinnvoller Versorgemassnahmen klafft eine immer größere Lücke.

Für die einfache Vorsorgeuntersuchung der Brust und Genitalorgane übernimmt Ihre gesetzliche Krankenkasse die Kosten; allerdings umfasst dies allein das Abtasten der Brust und des kleinen Beckens, um gutartige sowie bösartige Tumore ausschließen oder frühzeitig entdecken zu können. Eine Ultraschalluntersuchung – die wohl wichtigste Methode zur Früherkennung - zahlt die gesetzliche Krankenkasse allerdings nicht!

Je mehr die gesetzlichen Krankenkassen ihre Leistungen beschränken, desto mehr sprechen sie sich gegen die individuellen Gesundheitsleistungen 
(= IGel-Leistungen) aus.

Warum ist das so?

Die Antwort ist einfach:

Würden die Kassen diese Zusatzleitungen befürworten, wäre das ein klares Eingeständnis, dass die gesetzlich Regelversorgung im Bereich der Früherkennung wirklich nur ein Grundprogramm darstellt. Dies ist natürlich besser als Nichts, liegt aber von einer machbaren Optimalversorgung weit entfernt

Die Krebsvorsorge-Richtlinien zum runterladen:

https://www.g-ba.de/downloads/62-492-1292/KFE-RL_2016-04-21_iK-2017-01-01_AT-08-07-2016-B2.pdf

(evtl. müssen Sie diesen Pfad in Ihren Browser einfügen, um die Richtlinien runterladen zu können, wenn es nicht durch direktes Anklicken funktioniert)

Zur Optimierung Ihrer Krebsvorsorge bieten wir Ihnen innovative diagnostische Zusatz-Leistungen, die Sie als Selbstzahler(Wahl)leistungen in Anspruch nehmen können.

Nachfolgend eine Übersicht über unser Erweitertes Vorsorge Angebot „EVA“:

  • Brustkrebsvorsorge ( 3D-Brust-Ultraschall)
  • Digitale Mammographie
  • Vaginal-Ultraschall in 3D-Technik
  • Darmkrebsvorsorge mittels immunologischem Stuhltest
  • Harnblasenkrebsvorsorge (NMP22)
  • HPV-Diagnostik
  • HPV-Impfung
  • Chlamydien-Test
  • Blutuntersuchungen - Tumormarker

Hierzu erhalten Sie auf Wunsch in unserer Praxis eine ausführliche und gut verständliche Patienteninformation

Diese Untersuchungsmöglichkeiten sind im Kapitel „Brustdiagnostik“ ausführlich beschrieben.

Die Vaginalsonografie ist die wichtigste und effektivste Methode zur Diagnostik von Veränderungen am Eierstock und an der Gebärmutter.

Die Unterscheidung von Eierstockstumoren und ihre Zuordnung zu gutartigen oder bösartigen Formen ist schwierig und erfordert eine gute Gerätetechnik und viel Erfahrung.

Das Besondere

Seit 1.6.2014 verfügen wir über ein neues Hochleistungs-Ultraschall-Gerät, das neue Standards setzt und sich ideal auch zur Diagnostik von Eierstock- und Gebärmutter- und Harnblasen-Veränderungen nutzen lässt

Das Gerät verfügt über modernste 3D- und 4D-Optionen, sowie über hochempfindliche Farb-Doppler-Module.

HDlive imaging ist eine neue Ultraschall-Technik, die sich insbesondere durch eine aussergewöhnlich realistische anatomische Darstellung auszeichnet. Sie ermöglicht Darstellungen mit enormer Tiefe und offenbart selbst versteckte Details.

Bei der kontroversen Debatte über eine präventive Vaginal-Sonografie wird die Betrachtung oft unsachgemäß verkürzt auf die Früherkennung des Eierstockkrebses.

Dabei wird vergessen, dass der Ultraschall des inneren Genitale ein viel weiterreichendes Aufgabenfeld besitzt:

  • die Feststellung von Funktionszuständen des Eierstocks als auch die Erkennung von gutartigen wie bösartigen Tumoren und Entzündungszuständen. Hier ist die zusätzliche Farbdoppler-Untersuchung sehr bedeutsam und hilfreich
  • die Diagnose, etwa einer Endometriose
  • die Diagnose von Veränderungen an der Gebärmutter ( Myome , Gebärmutterkrebs ), die einer Operation zugeführt werden müssen
  • die Diagnose von Veränderungen der Gebärmutterform und Gebärmutterschleimhaut bei Kinderwunsch

Häufigkeit

Etwa jede siebte Krebserkrankung in Deutschland betrifft den Darm. Im Jahr 2008 erkrankten etwa 35.000 Männer und 30.000 Frauen, hinzukommen insgesamt etwa 4.500 in situ Tumoren (= Vorstufen von Krebs).

Knapp zwei Drittel der Erkrankungen treten im Dickdarm auf, etwa 30 % betreffen den Enddarm, die übrigen verteilen sich auf den Übergang zwischen Dick- und Enddarm (Rektosigmoid) bzw. den Analkanal

Gesetzliche Früherkennungs-Massnahmen

Im Rahmen der Krebsfrüherkennung können gesetzlich krankenversicherte Personen im Alter von 50 bis 54 Jahren jährlich einen Test auf verstecktes Blut im Stuhl durchführen lassen ( = I-FOB ).

Ab dem Alter von 55 Jahren besteht ein Anspruch auf eine Darmspiegelung (Koloskopie). Bei dieser Untersuchung kann gegebenenfalls eine Entfernung von Darmpolypen, die sich potentiell zu bösartigen Tumoren entwickeln könnten, erfolgen. Bei unauffälligem Befund besteht Anspruch auf eine Wiederholungs-Koloskopie nach zehn Jahren. Alternativ zur Koloskopie können Versicherte ab dem Alter von 55 Jahren alle zwei Jahre den o.g. Stuhltest durchführen lassen. Bei einem auffälligen Befund besteht ein Anspruch auf Abklärung durch Koloskopie

Empfehlung

Hohe Sicherheit durch den immunologischen Stuhltest (IST). Dieser neue Stuhltest bietet im Vergleich zu dem einfachen Stuhltest (= I-FOB) eine wesentlich verbesserte, sicherere Früherkennung von Blutungsquellen im Dünn-und Dickdarm.

Der IST sollte ab dem 45. Lebensjahr jährlich durchgeführt werden

Hierzu erhalten Sie in unserer Praxis eine ausführliche und gut verständliche Patienteninformation.

Häufigkeit

Etwa 16.000 Personen, gut ein Viertel davon Frauen, erkrankten in 2008 an einem Blasenkarzinom. Die Erkrankungsraten steigen mit dem Alter stetig an, nur etwa jede(r) Fünfte erkrankt vor dem 65. Lebensjahr. Tabakkonsum ist der wesentliche Risikofaktor für die Entstehung von Blasenkrebs

Gesetzliche Früherkennungs-Maßnahmen

Eine gesetzlich vorgegebene Früherkennungs-Maßnahme ist bisher nicht existent. Im Rahmen der normalen Krebsvorsorge wird der Urin lediglich durch einen Streifenschnell-Test auf Bakterien, Zucker etc. untersucht

Hohe Sicherheit durch den immunologischen Blasentest – Bladder Check – NMP22

Dieser Test bietet als einfaches und schnell durchführbares Testverfahren die Möglichkeit der Früherkennung des Harnblasenkarzinoms, idealerweise zusammen mit dem 3D-Ultraschall der Blase im Rahmen der Vaginalsonographie

Das Testverfahren basiert auf der Bestimmung eines Einweisstoffes aus dem Zellkern, der ein Hinweis auf das Vorliegen eines Blasentumors sein kann. Dieser Tumormarker NMP22 (= nukleares Matrixprotein 22) ist in den USA von der FDA als einziger Marker für die Früherkennung und Nachsorge des Harnblasenkrebses zugelassen.

Innerhalb von 30 min liegt das Ergebnis i.n der Praxis vor. Die Konsequenz, die sich zunächst aus einem solchen Testergebnis ergibt, ist die Blasenspiegelung (Zystoskopie) mit evtl. gleichzeitiger Gewebsentnahme.

Empfehlung

Folgende Personen sollten diesen Test in Anspruch nehmen:

Raucher (auch ehemalige Raucher), Berufsgruppen wie Feuerwehrleute, Friseure, Maler, Lackierer, Schreiner , Tankwarte , LKW-Fahrer

Hierzu erhalten Sie in unserer Praxis eine ausführliche und gut verständliche Patienteninformation.

Das Humane Papillomavirus (HPV) ist ein Virus, das sexuell übertragen wird. Viele Menschen sind durch dieses Virus infiziert ohne es zu wissen, denn irgendwann in ihrem Leben kommt nahezu jede sexuell aktive Frau mit dem Virus in Kontakt. Rund 80 % aller Frauen infizieren sich damit im Laufe ihres Lebens. In der Regel bekämpft das körpereigene Immunsystem das Virus erfolgreich, sodass die Viren innerhalb weniger Monate wieder aus dem Körper eliminiert werden.

Von den bis heute entdeckten ca. 100 verschiedenen HPV-Typen, sind einige für den Menschen von gesundheitlicher Bedeutung.  So werden z.B. einige gutartige Warzen, die besonders bei Kindern und Jugendlichen an Händen und Beinen zu finden sind, durch HPV-Viren verursacht.

Auch die recht häufig auftretenden sog. Feigwarzen (= Condylome) im Genitalbereich werden durch bestimmte HPV-Typen verursacht. Auch diese Typen gehören zu den sog. Niedrig-Risiko (low-risk) – HPV-Typen und könne auch wieder von allein verschwinden

Bei wenigen Frauen allerdings findet man die sog. Hoch-Risiko (high risk) – HPV-Typen, die nicht durch die eigene Immunabwehr beseitigt werden. Genau diese Frauen tragen ein deutlich erhöhtes Risiko, an Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) zu erkranken. Das Risiko ist 300 Mal höher zu erkranken als bei Frauen, deren HPV Test negativ ist.

Die Übertragung erfolgt ausschließlich sexuell, sodass ein effektiver Schutz nur durch konsequenten Gebrauch von Kondomen zu gewährleisten ist.  Seit den 70er Jahren ist eine massive Zunahme von genitalen HPV-Infektionen, vor allem bei jüngeren Frauen, zu beobachten.

Gesetzliche Regelungen

Gesetzlich krankenversicherte Frauen ab dem 20. Lebensjahr haben einmal im Jahr einen Anspruch auf die Früherkennungsuntersuchung von Krebserkrankungen des Genitales, wobei im Rahmen dieser Untersuchung der sog. Krebsabstrich (auch „Pap-Test“) durchgeführt wird.
Dank dieses Tests konnte die Gebärmutterhalskrebsrate weltweit dramatisch gesenkt werden. Dieser konventionelle Test hat jedoch seine „diagnostischen Lücken“, die durch einen ergänzenden HPV-Test geschlossen werden kann.

Nur bei auffälligem Pap-Test kann der ergänzende HPV-Test über die Krankenkasse abgerechnet werden. Durch den zusätzlichen HPV-Test kann der Pap-Test bestätigt oder möglicherweise entkräftet werden, d.h. mehr Sicherheit.

Nur bei positivem HPV-Test müssen weitere Maßnahmen getroffen werden, um die Entstehung eines Gebärmutterhalskrebses zu vermeiden. Den ein auffälliges Ergebnis bei dieser Vorsorgeuntersuchung kann jedoch durch einen zusätzlichen HPV-Test bestätigt, oder möglicherweise sogar entkräftet werden. Denn ohne HPV, kein Gebärmutterhalskrebs!

Ausführlicheres dazu finden Sie im Kapitel „Zervixkarzinom“.

Die aktuelle Empfehlung

HPV-Test als Ergänzung zum normalen Krebs-Abstrich („Pap-Test“) ab dem 30. Lebensjahr.

Vor dem 30. Lebensjahr ist dieser Test noch nicht zu empfehlen, da bis dahin eine sehr hohe Anzahl von Frauen sich kurzzeitig mit HPV-Viren infiziert und diese auch wieder vom Immunsystem „ entsorgt“ werden, sodass hier die  „Gefahr“ bestünde, zu frühzeitig und auch voreilig Maßnahmen zur weiteren Diagnostik zu treffen.

Der bisher als einziger von der FDA zugelassene Test ist der Hybrid- Capture-II (hc2)-Test, den wir auch in unserer Praxis verwenden.

Hierzu erhalten Sie in unserer Praxis eine ausführliche und gut verständliche Patienteninformation.

Inzwischen gibt es einen Impfstoff gegen humane Papillomaviren. Hiermit können die häufigsten Formen (Typen 16 und 18: verantwortlich für 75% der Krebsarten des Gebärmutterhalses, Typen 6 und 11 verantwortlich für 90% aller Genitalwarzen) bekämpft werden. Damit schützt die Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs und seine Vorstufen, aber auch gegen Genitalwarzen, und Krebsvorstufen des Scheidenkrebses.

Den besten Schutz bietet die Impfung vor dem ersten Geschlechtsverkehr. Daher ist die Impfung bereits für junge Mädchen empfehlenswert. Aber auch später schützt die Impfung vor Virustypen, mit denen noch kein Kontakt bestand.

Wichtig: Die meisten Krankenkassen übernehmen die Impfung für Mädchen und junge Frauen zwischen dem 12. und 17. Lebensjahr.

Trotz erfolgter Impfung sollte die jährliche Krebsvorsorge mit Pap-Abstrich unbedingt durchgeführt werden.

Die häufigste Geschlechtskrankheit in Deutschland ist weitgehend unbekannt, die Chlamydieninfektion.
Etwa 30.000 neue Fälle treten jedes Jahr auf - mit steigender Tendenz. Die Erreger können bei 2,5 % - 10% aller Mädchen und Frauen, die älter als 14 Jahre sind, nachgewiesen werden, es trifft jedoch vor allem junge Frauen und Männer.
Das Problem bei dieser Infektion sind nicht so sehr die akuten Krankheitszeichen, sondern vielmehr die möglichen Langzeitfolgen. Insbesondere bei Frauen kann es zu Unfruchtbarkeit kommen bedingt durch die Verklebung der Eileiter.
Zudem wird die Infektion als potentieller Kofaktor bei der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs angesehen.

Das Tückische: Jeder zweite mit Chlamydien infizierte Mann und vier von fünf betroffenen Frauen bemerken von der Infektion nichts!! Die Langzeitschäden sind aber trotzdem möglich und die Infizierten können andere Menschen anstecken

Gesetzliche Regelungen

Seit 2008 sollte bei allen Frauen bis zu einem Alter von 24 Jahren einmal jährlich im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung ein Test auf Chlamydien durchgeführt werden.

Werden Chlamydien gefunden, so werden mit einer antibiotischen Therapie der Patientin und des Partners Spätfolgen vermieden.

Empfehlung

Im gebärfähigen Alter sollte der Test auf Chlamydien einmal jährlich durchgeführt werden.

Tumormarker sind Signalsubstanzen, deren Auftreten mit der Entstehung und dem Wachstum eines bösartigen Tumors häufig einhergehen.
Tumormarker werden von Krebszellen gebildet und ins Blut abgegeben, oder ihre Bildung wird durch eine Krebserkrankung ausgelöst. Durch eine Blutabnahme lassen sich diese Tumormarker nachweisen.

Zwischen dem Anstieg der Marker und der klinischen Manifestation eines Tumors liegen im Durchschnitt sechs Monate. Es gibt aber auch Fälle von bösartigen Erkrankungen bei denen die Tumormarker im Blut nicht erhöht sind.

Den „idealen“ Tumormarker gibt es bislang noch nicht, trotzdem unterstützen diese Marker die Tumordiagnostik und ermöglichen eine Verlaufskontrolle bei Erkrankung.

Frauen aus Risikogruppen, in denen familiär gehäuft eine bestimmte Krebserkrankung auftritt, wird eine regelmäßige Kontrolle der jeweiligen Marker empfohlen.

Die Bestimmung folgender Tumormarker sind empfehlenswert :

CEA

  • zur allgemeinen Tumorsuche, bei familiärer Darm-, Bauspeicheldrüsen-,Brust-,Magen- und Lungenkrebsbelastung

CA15-3

  • bei familiärer Brustkrebsbelastung

CA12-5

  • bei familiärer Eierstockkrebsbelastung

CA12-5 Test

  • Der Ca12-5 Test ist einer der wenigen Tumormarkerbestimmungen, die zur Früherkennung geeignet sind.

    (Vergleichbar der PSA-Bestimmung auf Prostatakrebs beim Mann).

    In Kombination mit der Vaginalsonographie erzielt diese Methode eine hohe Sicherheitsrate insbesondere bei familiärer Belastung.

Blutbild und weitere Blutuntersuchungen

Weitere sinnvolle Blutuntersuchungen können nach Absprache durchgeführt werden

Nachfolgend beschreibe ich einige Fälle mit erfolgreicher Früherkennung alleine durch die Vaginalsonographie.
In keinem der beschriebenen Fälle hatte die Patientin Beschwerden oder zumindest Symptome, die auf eine beginnende Erkrankung hätten hinweisen können.

Zervix-Karzinom

Das Zervixkarzinom (Krebs des Gebärmutterhalses) ist die zweithäufigste Krebserkrankung bei Frauen weltweit. Die Häufigkeit reicht von 10 pro 100 000 Frauen in Industrienationen bis zu 60 von 100 000 Frauen in manchen Entwicklungsländern. In Europa erkranken ca. 33500 Frauen pro Jahr.

In Deutschland gibt es immer noch jedes Jahr etwa 6 200 Neuerkrankungen, ein bedeutender Anteil davon bei jüngeren Frauen. In den letzten Jahren ist die Neuerkrankungsrate annähernd konstant.

Es ist die zweithäufigste krebsbedingte Todesursache bei Frauen im Alter von 15 bis 44 Jahren nach Brustkrebs. Die Übertragung erfolgt meist durch Geschlechtsverkehr

Das Zervixkarzinom ist der einzige bösartige Tumor, dessen Hauptursache zweifelsfrei geklärt ist: die dauerhafte Präsenz humaner Papillomviren (HPV-Viren) ist eine obligate Voraussetzung seiner Entstehung.

Die HPV-Typen 16, 18 sind für 75 % aller Fälle von Gebärmutterhalskrebs, 95 % aller Vulva-und Vaginalkarzinome  sowie 78 % der Präkanzerosen (= Vorläuferstadien) vulvären und vaginaler Läsionen verantwortlich. Die Typen 6 und 11 verursachen 90 % aller Genitalwarzen.

Es gibt ca. 100 verschiedenen HPV-Typen, davon können ca. 40 den Genitaltrakt befallen, 15 HPV-Typen besitzen ein krebserregendes Potential.

ca. 70 % aller sexuell aktiven Menschen kommen irgendwann in Kontakt mit HPV-Viren, meist heilt eine Infektion folgenlos ab. Ein Fünftel verläuft jedoch chronisch und kann dann Krebs erzeugen.

90 % der Infektionen bilden sich nach einigen Monaten von selbst zurück.

Bei Persistenz der HPV-Infektion entwickelt sich nahezu ausnahmslos ein Zervixkarzinom über einen längeren Zeitraum aus zervikalen Präkanzerosen, den sog. Intraepithelialen Neoplasien (CIN)

Das Zervixkarzinom entwickelt sich über mehrere Jahre und durchläuft mehrere Krebsvorstufen. Diese können mit einem zytologischen Abstrich frühzeitig erkannt werden.

Frauen in Deutschland können ab dem Alter von 20 Jahren einmal jährlich einen Zellabstrich am Gebärmutterhals (PAP-Abstrich) durchführen lassen, als Teil der gesetzlichen Krebsfrüherkennung.

Gemäß den Krebsvorsorgebestimmungen erfolgt eine Entnahme von Untersuchungsmaterial von der Gebärmutterhals-Oberfläche und aus dem Gebärmutterhalskanal, in der Regel mit Hilfe von Spatel (Oberfläche) und Bürste (Gebärmutterhalskanal) Diese Untersuchung ist nicht schmerzhaft!

Im März 2007 empfahl die deutsche Ständige Impfkommission (STIKO), Mädchen im Alter zwischen 12 und 17 Jahren gegen HPV 16 und 18 zu impfen, da diese HPV-Typen die für etwa 70 % aller Zervixkarzinome verantwortlich gemacht werden.

Inzwischen ist belegt, dass die Impfung die Entwicklung von Krebsvorstufen am Gebärmutterhals verhindern kann.

Ich beginne mit den Impfungen ab dem 12.-13. Lebensjahr. Zulässig ist diese Impfung bereits ab dem 9. Lebensjahr, die Kostenübernahme durch die Krankenkassen erfolgt aber erst ab dem 12. Lebensjahr.
Nach neuesten Studien scheint die Wirksamkeit dieser Impfung besser zu sein, wenn man zwischen dem 12.- 13- Lebensjahr impft anstatt in späteren Jahren. Es sind derzeitig 2 Impfstoffe verfügbar.

In einer eingehenden Beratung kann ich Ihnen empfehlen, welcher Impfstoff für Ihre Tochter am sinnvollsten ist.

Die derzeitige Impfung stellt keinen Ersatz für die Krebsfrüherkennung dar. Es wird vermutlich lange dauern, bis eine hohe Durchimpfungsrate der Bevölkerung erreicht ist. Außerdem fehlen Langzeitergebnisse zur Dauer des Impfschutzes und des Weiteren kann nicht gegen alle HPV-Typen geimpft werden.

Derzeit ist Hauptindikation zur HPV-Diagnostik die Abklärung niedriggradiger und unklare Krebsabstrichbefunde sowie die Therapiekontrolle nach operativem Eingriff am Gebärmutterhals (=Konisation).

Ausführlicheres dazu im Kapitel „Mehr Sicherheit, aber wie?„

Ein positives HPV-Ergebnis mit dem Nachweis von Hochrisiko-Typen besagt zunächst noch gar nichts! Dies gilt sowohl für solche Fälle in denen der HPV-Test isoliert, oder auch zur Bestätigung eines auffälligen Pap-Tests im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung zur Krebsfrüherkennung durchgeführt wurde.

Der Nachweis von Hochrisiko-HPV-Typen bedeutet nämlich keinesfalls, dass daraus eine Vorstufe oder ein Krebs entsteht, denn nur in 0,2 bis 1 Prozent (in 2 bis 10 von 1000 Fällen) der Hochrisiko-positiven Frauen kommt es tatsächlich zu einem Krebs.

Die Bedeutung eines positiven HPV-Tests kann nur durch zusätzliche Untersuchungen, evtl. in kürzeren Intervallen, durch Ihren Frauenarzt weiter abgeklärt werden.

So können dann auch die erwähnten 0,2 bis 1 Prozent echten Risikofälle rechtzeitig erkannt und therapiert werden.

Gebärmutterkrebs

Nach dem Brust-, Lungen-und Darmkrebs ist das Endometriumkarzinom (Krebs der Gebärmutter) in Europa und auch Nordamerika die vierthäufigste Krebserkrankung bei Frauen; in Deutschland macht dieses Krebserkrankung 5,6% aller bösartigen Tumoren aus.

Jährlich gibt es etwa 11 350 neue Fälle. Das mittlere Erkrankungsalter beläuft sich auf 68 Jahre; 20% der Erkrankten sind allerdings noch jünger als 50 Jahre  und 5% sogar noch jünger als 40 Jahre.

  • Übergewicht
  • Zuckerkrankheit
  • Bluthochdruck
  • Keine Schwangerschaften
  • spätes Klimakterium
  • PCO-Syndrom
  • östrogenproduzierende Eierstockstumoren
  • Reine Östrogentherapie ( und nicht in Kombination mit einem Gelbkörperhormon ) bei vorhandener Gebärmutter
  • Tamoxifen ( Therapeutikum bei Brustkrebs)
  • Blutungen in den Wechseljahren und
  • nicht ausreichend therapierbare Blutungen um den Zeitpunkt des Klimakteriums

Eine eigentliche Vor- oder Früherkennung, wie z.B. beim Gebärmutterhalskrebs, ist im Rahmen der gesetzlichen Krankenkassen-Vorsorge nicht möglich, da der Frauenarzt auch diesen Krebs nicht ertasten kann, da er in der Gebärmutterhöhle entsteht und nicht - oder erst sehr spät - auf die Oberfläche der Gebärmutter wächst und dann evtl. auch tastbar wird; dies jedoch auch dann nur bei fortgeschrittenem Stadium oder bei sehr dünnen Bauchdecken.

Mittels Scheidenultraschall lässt sich die Gebärmutterschleimhaut (Ausgangsort des Krebses) sehr gut darstellen und es lassen sich dadurch Veränderungen im Anfangsstadium erkennen. Man kann damit die Dicke und Struktur der Gebärmutter-Schleimhaut beurteilen und dadurch die Verdachtsdiagnose stellen.

Der Vaginalultraschall ist nicht Bestandteil der Krebsvorsorge.

Die operative Therapie besteht in der Gebärmutterentfernung eventuell inkl. Entfernung beider Eierstöcke.

Eierstockskrebs

In Deutschland hat eine Frau ein Risiko zwischen 1 und 2 % im Laufe ihres Lebens ein Ovarialkarzinom zu entwickeln, das sind 9600 Frauen pro Jahr.
Der Eierstockkrebs kommt in allen Altersgruppen vor, allerdings steigt das Risiko mit zunehmendem Alter.


Bei jährlich etwa 8000 Neuerkrankungen und 5000 krankheitsbedingten Todesfällen folgt das Ovarialkarzinom mit 4,9 % aller Krebserkrankungen bei Frauen in Deutschland nach Brust-, Darm-, Lungen- und Gebärmutterkrebs an 5. Stelle.

Das Problem:

Das Ovarialkarzinom ist das letalste dieser Karzinome mit einer 5-Jahres-Überlebensrate über alles von nur 45 %, eben wegen seiner überwiegenden Diagnose in späten Tumorstadien.  Hier kann nur die qualifizierte Vaginal-Sonografie Verbesserungen erreichen.

Normale gesunde Eierstöcke haben Größe von ca. 3-4 cm im Durchmesser, auch bei relativ dünnen Bauchdecken sind sie kaum oder nicht tastbar.

Der vaginale Ultraschall ermöglicht die Darstellung schon geringgradiger Veränderungen der Eierstöcke; die zusätzlich Farb-Dopplersonographie erfasst die Blutversorgung im Bereich von Eierstocksveränderungen und hilft zusätzlich bei der Diagnosefindung.

Weil etwa 50% aller Eierstockstumoren in der Zeit vor den Wechseljahreneinfachen funktionellen Veränderungen entsprechen, rechtfertigen kleinere Raumforderungen ohne sonographische Verdachtskriterien in dieser Lebensphase ein abwartendes Verhalten, da sie sich meist spontan wieder zurückbilden. Sonographische Kontrollen im Abstand von 8 Wochen reichen dann aus.

In der Postmenopause (=Zeit nach den Wechseljahren) hingegen sollten sich nicht zurückbildende Zysten operativ abgeklärt werden: Das Risiko eines Ovarialkarzinoms ist mit dann immerhin 10% relativ hoch.

CA 125, der immer noch wichtigste Tumormarker wird hauptsächlich von einem bestimmten Typ (seröser Eierstockskrebs) gebildet.

Er ist zwar bei mehr als 80% der Patientinnen mit fortgeschrittenen Tumorstadien erhöht, in der Frühphase der Erkrankung aber nur bei etwa jeder Zweiten.

Der Tumormarker CA-125 ist auch evtl. erhöht bei gutartigen Eierstocksveränderungen, Endometriose, Uterus myomatosus, bestehender Schwangerschaft sowie auch Leber- und Autoimmunerkrankungen.

Eine neue amerikanische Studie aus Texas (USA) an 4051 Frauen gemessen über einen Zeitraum von 11 Jahren zeigt eindeutig eine Verbesserung der Früherkennung bei einer Kombination von Vaginal-Ultraschall und Bestimmung des Tumormarkers CA-125.

Frauen, die die Anti-Baby-Pille einnehmen oder eingenommen haben, sind weniger gefährdet, an einem Eierstock-Krebs zu erkranken.

Darmkrebs

Darmkrebs ist eines der häufigsten bösartigen Leiden in der westlichen Welt. Betrachtet man beide Geschlechter zusammen, so steht er an der Spitze aller Krebserkrankungen.

In Deutschland erkranken jedes Jahr über 40.000 Personen (meistens im Alter zwischen 50 und 70 Jahren.

Eine zu fette und schlackenarme Kost erhöht das Darmkrebsrisiko. Schlackenarme Kost führt zu Darmträgheit. Dadurch reichern sich Stoffe an, die eine Krebsentstehung fördern.

Da es auch Erbformen von Darmkrebs gibt, sollten Angehörige von Erkrankten ihrer Darmkrebsvorsorge besondere Aufmerksamkeit widmen.

Gesetzlich Versicherte haben seit dem 1.4.2017 vom 50. bis zum 55. Lebensjahr Anspruch auf einen einmal jährlich durchgeführten einfachen immunologischen Stuhltest iFOBT.
Ein negativer Test, d. h. kein Blutnachweis im Stuhl, ist auch kein sicherer Beweis, dass kein Dickdarmkrebs vorliegt, denn ein Tumor kann, muss aber nicht immer bluten.

Daher sollten Sie wissen: Auch mit einem unauffälligen Testergebnis gilt es, auf Auffälligkeiten beim Stuhlgang zu achten – insbesondere auf sichtbare Blutspuren –, aber auch auf neu aufgetretenen Durchfall oder Verstopfung.

Lesen Sie dazu bitte weiter unter „Mehr Sicherheit, aber, wie„.

Ab dem 56. Lebensjahr können sie sich entweder für eine Darmspiegelung (Koloskopie) alle zehn Jahre oder für einen iFOBT Stuhltest alle zwei Jahre entscheiden.

Nicht unter diese Richtlinien fallen Patienten mit erhöhtem familiären Darmkrebs-Risiko, die engmaschiger überwacht werden müssen.

Eine Früherkennung in einem Stadium, in dem der Tumor noch nicht weit fortgeschritten ist, bietet sehr gute Heilungschancen bei vergleichsweise wenig eingreifenden Behandlungsmethoden.

Wir empfehlen den immunologischen Stuhltest IST  ab dem 45. – 50. Lebensjahr. Ein Stuhltest sollte jährlich durchgeführt werden, da sich durch die regelmäßige Wiederholung seine Effizienz deutlich erhöht.

Der immunologischen Stuhltest wird von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen.
Private Krankenkassen übernehmen die Kosten.

Blasenkrebs

In Deutschland erkranken jährlich etwa 24.700 Menschen an Blasenkrebs, und etwa 6.000 Menschen sterben jährlich an dieser Erkrankung. Männer sind doppelt so häufig betroffen wie Frauen. In allen epidemiologischen Analysen, die aus Krebsregistern in der internationalen Wissenschaft vorliegen wird ersichtlich, dass ab einem Alter von 45 Jahren die Erkrankungshäufigkeit mit zunehmendem Alter steigt.

Während es bzgl. Gebärmutterhalskrebs ein umfassendes Früherkennungsprogramm durch den regelmäßigen „Krebsabstrich“ gibt, wird die Früherkennung von Blasenkrebs sträflichst vernachlässigt

Wichtigster Risikofaktor: Rauchen

Weiterer Risikofaktor: Haarefärben; wer regelmäßig einmal im Monat mit dauerhaften Mitteln seine Haare färbt, verdoppelt sein Blasenkrebs-Risiko; werden die Färbemittel mehr als 15 Jahre angewendet, ist die Gefahr 3x höher. Besonders gefährlich scheinen dunkelbraune und schwarze Färbungen. Friseurinnen und Friseure, die länger als 10 J in ihrem Beruf arbeiten, haben ein 5fach erhöhtes Risiko.

Risikopatientinnen ab einem Alter von 50 Jahren sollten routinemäßig auf Blasenkrebs untersucht werden, insbes. langjährige Raucherinnen.

Interaktiver Fragebogen unter: http://www.blasenkrebs.net

Die wichtigste Rolle im Kampf gegen den Blasenkrebs spielt auch hier wieder einmal die Früherkennung: wenn der Tumor frühzeitig erkannt und behandelt wird, sind die Heilungschancen der Betroffenen hoch.

Wichtig:
das erste Symptom des Blasenkrebses ist die Hämaturie (Blut im Urin), aber dies ist im Allgemeinen kein Frühsymptom mehr!!

Durch einen einfachen Urin-Test (NMP22 Bladder Check) lässt sich der Tumormarker NMP22 nachweisen. Dieser Eiweißstoff wird von den Tumorzellen produziert;

Bitte fragen Sie nach dem ausführlichen Patienten-Flyer.

Mit der neuen Vaginalsonde kann ich jetzt erstmalig bei voller Blase dieses Organ gewissermaßen von innen betrachten und auf diese Art und Weise frühe Karzinome erkennen.

Zusammen mit dem Urintest erhöht sich die Möglichkeit der Früherkennung deutlich.